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Zusammenfassung

Neue antivirale Strategien: von der Chemotherapie bis zur Immunintervention

Der Wissenszuwachs in der Virologie und Immunologie in den letzten beiden Jahrzehnten eröffnet zahlreiche neue Möglichkeiten für die Prävention und Therapie persistierender Virus­erkrankungen. Die Verknüpfung antiviraler Chemotherapie mit Immuninterventionen stellt dabei ein vielversprechendes innovatives Therapiekonzept dar. Ziel des geplanten Graduiertenkollegs ist es deshalb, anhand international sichtbarer Forschungsprojekte wissenschaftlichen Nachwuchs auszubilden, der mit Konzepten sowohl der antiviralen Chemotherapie als auch der Immuntherapie vertraut ist.

Die Expertise der Antragsteller zu antiviralen Mechanismen reicht von der Target-Validierung für niedermolekulare Wirkstoffe und der Zell-intrinsischen Virusabwehr bis zu Impfungen und adoptivem Immuntransfer. Sie soll nun zur Entwicklung und Evaluie­rung neuer antiviraler Strategien gebündelt werden. Die Forschungsprojekte themati­sieren die Interferenz mit viraler Replikation und Übertragung, die Nutzung intrinsischer und angeborener Immunreaktionen sowie Optimierungsstrategien für Impfungen und Zell-basierte Therapien. Die Methoden umfassen biochemische und bioinformatische Analysen, Peptidchemie, Zellkultur- und immunologische Assays sowie präklinische Modelle. Die komplementären Ansätze versprechen einen lebhaften Austausch und eine gewinnbringende Zusammen­arbeit.

Das Qualifizierungskonzept verbindet die international orientierte, grundlegende wissen­schaftliche Ausbildung auf den Gebieten der Virus-Zellinteraktion und der Immunintervention mit einer Einführung in wichtige Aspekte der translationalen Forschung. Nach einem kompetitiven Rekrutierungsverfahren werden die natur­wissen­schaftlichen und medizinischen Nachwuchswissenschaftler während des gesamten Promotionsvorhabens durch einen Betreuer und zwei Mentoren begleitet. Regelmäßige, auf die Themen des GRK bezogene Seminare und Klausurtagungen verstärken den wissenschaftlichen Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Kollegiaten, Betreuern und den internationalen Kooperations­partnern. Kurse mit externen Trainern fördern grundlegende Kompetenzen. Die Ausbildung hinsichtlich der translationalen Aspekte umfasst Kolloquien zu rechtlichen Grundlagen und Patenten, zur industriellen Produkt-Entwicklung, Kurse zu klinischen Studien und Unternehmens­besichtigungen. Diese Maßnahmen ermöglichen den Kollegiaten, ihre wissenschaftlichen Projekte erfolgreich durchzuführen und sich mit translationalen Konzepten vertraut zu machen, welche häufig für ihren weiteren Berufsweg relevant sind.