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Chance auf körpereigene Waffe gegen COVID-19

Chance auf körpereigene Waffe gegen COVID-19

DFG fördert Erlanger Projekt mit Fokus-Förderung COVID-19

Die Fokus-Förderung COVID-19 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert 33 Forschungsvorhaben zu „Immunität, Wirtssuszeptibilität und Pathomechanismen der Infektion mit SARS-CoV-2“ mit insgesamt 3,6 Millionen Euro. Mit 99.600 Euro wird ein Projekt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und des Universitätsklinikums Erlangen gefördert: Prof. Dr. Armin Ensser, Forschungsgruppenleiter am Virologischen Institut – Klinische und Molekulare Virologie (Direktor: Prof. Dr. Klaus Überla) des Uni-Klinikums Erlangen, untersucht, welche Rolle TRIM-Proteine und andere Wirtszellfaktoren bei der Eindämmung von SARS-CoV-2 spielen. Die DFG hat die Fokus-Förderung COVID-19 eingerichtet, um besonders drängende und kurzfristige Fragen zur Corona-Pandemie zu beantworten.

Körpereigene und geschlechtsspezifische Faktoren haben eine Auswirkung auf die Virusanfälligkeit. Frauen und Männer erkranken bekanntermaßen unterschiedlich stark und häufig an COVID-19. Inzwischen ist wissenschaftlich anerkannt, dass körpereigene Tripartite-Motif-(TRIM)-Proteine, von denen es mehr als 70 gibt, die Vermehrung von RNA- und DNA-Viren beeinflussen. „TRIM-Proteine können die virale Replikation hemmen. Beispielsweise sorgen sie für den Abbau von viralen Komponenten oder sie verstärken die angeborene Immunantwort“, erklärt Prof. Ensser. Seine Annahme: Auch bei SARS-CoV-2 haben bisher nicht identifizierte TRIM-Proteine Einfluss auf die Anfälligkeit von Wirtszellen und auf die Virenreplikation. Bestätigt sich die Annahme, hätte man eine neue Möglichkeit bei der Behandlung von COVID-19. Prof. Ensser möchte die bei SARS-CoV-2 relevanten TRIM-Proteine identifizieren, ihren Mechanismus aufklären und so Ausgangspunkte für weitere Forschung liefern. Hierzu nutzt das Forschungsteam selbst entwickelte rekombinante Viren und ein Replikon-Marker-System.

Die Förderung steht in engem Zusammenhang mit der Kommission für Pandemieforschung der DFG. Diese wählt Themenfelder mit besonderem Forschungsbedarf in Bezug auf die Corona-Pandemie. Besonders an der Fokus-Förderung ist das vereinfachte Bewerbungsverfahren. Forschende beschreiben ihr wissenschaftliches Vorhaben im Förderungsantrag auf maximal fünf Seiten. Außerdem sollten sie fachlich besonders ausgewiesen sein und über etablierte Forschungsinfrastruktur, Methodenrepertoire und Untersuchungsmaterial verfügen. Die Förderung richtet sich sowohl an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaft als auch an außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Einrichtungen des Gesundheitswesens.

Weitere Informationen zu den geförderten Projekten

Förderprojekte im Rahmen der ersten Ausschreibung „Immunität, Wirtssuszeptibilität und Pathomechanismen der Infektion mit SARS-CoV-2“:

www.dfg.de/foerderung/corona_informationen/dfg_forschung_zu_corona/index.html#anker105638505

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Armin Ensser
Telefon: 09131 85-22104
E-Mail:armin.ensser(at)fau.de

Quelle: uni | mediendienst | forschung Nr. 94/2020